Kinder und Haustiere

Die Liebe und Zuneigung eines Tieres zu erfahren gehört meiner Meinung nach zu den schönsten Erfahrungen, die man machen kann. Die Liebe eines Tieres erwartet keinen Dank, keine Gegenleistung, sie ist einfach bedingungslos.

Meiner Meinung nach ist es für Kinder enorm wichtig mit Tieren aufzuwachsen. Es fördert nicht nur das Sozialverhalten, sondern die Kinder lernen Verantwortung zu übernehmen und wie sie sich einem anderen Lebewesen gegenüber zu verhalten haben. Sowohl einem stärkeren, als auch einem schwächeren gegenüber.

Die Kinder dürfen mir dabei helfen meine Tiere zu versorgen und lernen somit welche Bedürfnisse diese haben. Auch lernen sie das Tiere auch ihren Freiraum und Ruhe haben möchten, lernen zu deuten wann sie berührt werden möchten und wann nicht. Wie man sich Tieren generell nähert und auf was man achten muss.

Nicht nur meine Tiere helfen dabei sondern auch die Waldbewohner auf die man auf Spaziergängen trifft. Besuche von Kühen, Schafen und Pferden auf den Weiden inbegriffen.

 

Natur entdecken – Kindern die Natur näher bringen

Da ich selber sehr Naturverbunden bin, mich im Natur und Artenschutz arrangiere, möchte ich insbesondere den Kindern das Thema „Natur“ in meiner Tagespflege näher bringen.


Wir leben leider in einer sehr stressigen Zeit, in der vieles immer zu kurz kommt, was oftmals die vielen schönen Stunden in der Natur betrifft. Dabei sind die Natur und das ganze Leben in Ihr besonders wichtig für die Kinder. Kinder brauchen einfach die Natur, zum Toben, entdecken, lernen und verstehen, insbesondere aber auch um sich frei entfalten zu können.

 

Dr. phil. Andreas Weber hat es sehr treffend in seinem Buch „Mehr Matsch! Kinder brauchen die Natur“ formuliert:

Die Gegenwart der Natur, das Spiel in ihr sind relevant für die Befriedigung der emotionalen, aber auch der kognitiven Bedürfnisse heranwachsender Menschen.
Ohne die Nähe zu Pflanzen und Tieren verkümmert ihre emotionale Bindungsfähigkeit, schwinden Empathie, Fantasie, Kreativität und Lebensfreude.

 

Kinder lernen und verstehen am besten, wenn sie alles mit eigenen Augen sehen, hören und anfassen können. Ihr Kind möchte am liebsten alles wissen und ausprobieren z.B. wie es sich anfühlt Barfuß über eine Wiese zu laufen, was da am Wegesrand blüht, wieso im Wald Pilze wachsen und welche, was singt da so schön vom Baumzipfel, um nur einiges von vielen Dingen zu erwähnen die ein Kind interessieren.

Genau diesen Entdeckungsdrang und das Interesse möchte ich spielerisch für meine Tageskinder nutzen und ihnen somit die Natur samt ihrer Tier und Artenwelt näher bringen. Aber auch auf mögliche Gefahren aufmerksam machen, warum man was nicht anfassen darf oder gar essen (Bienen stechen, bestimmte Pflanzen sind giftig..).

Im Folgenden möchte ich einige Beispiele aufzeigen, wie ich in meiner Tagespflege Kinder an dieses Thema spielerisch heranführen werde, um auch vielleicht dadurch eine Anregung zu geben, wie man dies zu Hause leicht selber umsetzen und unterstützen könnte.
Da man in der Natur so viel entdecken kann und mit Sicherheit auch nicht bei allem aus dem Kopf weiß, worum es sich jeweils eigentlich handelt, eignen sich zur Bestimmung sogenannte Bestimmungsbücher, die ich zahlreich zu vielen Themen (Pflanzen, Schmetterlinge, Insekten, Libellen, Vögel usw.) habe und somit meinen Tageskinder zur Verfügung stellen kann.



Man kann schon wunderbar im eigenen Garten damit beginnen, Kinder für die Artenvielfalt zu sensibilisieren. Vogelfutterstellen sind schnell mit artgerechtem Futter bestückt und aufgestellt und eignen sich prima zum Beobachten der Vogelwelt. Wie viele Vögel sind an der Futterstelle? Wie viele unterschiedliche Arten sind da und welche sind es? Zur Bestimmung der vielen unterschiedlichen Vogelarten und um mehr über diese zu erfahren, helfen wie oben schon erwähnt Bestimmungsbücher. In diesen können die Kinder ihren entdeckten Vogel suchen und man kann ihnen mehr zu diesem Tier erzählen oder ganz einfach daraus vorlesen.

Die Kinder lernen auf diese Weise spielerisch die heimische Vogelwelt kennen. Sie können so mit der Zeit die gängigsten Arten unterscheiden wie Amsel, Rotkehlchen, Blau- und Kohlmeise, Buchfink usw.



Auch sollte man den Blumen und Blüten mehr Beachtung schenken.
Gerade auf Blüten tummeln sich eine Menge Insekten herum und es sind nicht nur die Bienen und Hummeln, wobei es selbst bei den beiden unterschiedliche Arten gibt. Neben Bienen & Hummeln sind auch noch diverse Käfer, Wanzen, Läuse, Larven, Raupen, Fliegenarten und noch vieles mehr darauf zu finden. Es lohnt sich auch immer mal wieder, Blumentöpfe oder lose Wegsteine und dergleichen anzuheben und darunter zu schauen. Da finden sich, neben Regenwürmern, Asseln und Tausendfüßlern, noch eine Menge andere interessante Insekten.

Diese alle mal genauer zu betrachten und zu bestimmen, macht nicht nur den „kleinen“ Kindern Spaß.

Warum sammeln Bienen, Hummeln und Co, Blütenpollen? Warum sind die Insekten nützlich? Wie entsteht der Honig? Was ist das für eine Larve und wie sieht das Tier aus wenn es erwachsen ist? Dies sind nur einige Fragen, die ein Kind stellt, und gemeinsam nach Antworten zu suchen ist wiederum ein besonderes Erlebnis.

Aber auch ein Nutzgarten in dem ich meist immer Karoffeln, Gemüse und Kräuter pflanze, ist für Kinder immer etwas Besonderes. Sie haben die Möglichkeit, die Entwicklung und das Wachsen in der Natur täglich beobachten können. 
Sie dürfen mir beim Pflanzen und versorgen helfen und erleben so, wie aus einem Samen eine Pflanze wächst, wie aus einer Kartoffel ganz viele werden, warum die Pflanzen Wasser brauchen und vieles mehr.


(Paprika und Kartoffeln)


(Zucchini/Gewürzgurke/Salatgurke)


Besonders interessant und artenreich sind unsere Wälder und Feldwege, weswegen ich diese als festen Bestandteil für Spaziergänge mit den Tageskindern nutze.

Die Wahrnehmungs- und Beobachtungsgabe lässt sich auf verschiedene Weise schulen, wie etwa durch Wiederholungsspaziergänge, in denen die Kinder die Veränderung der Natur (Frühjahr/Sommer/Herbst/Winter) bewusst erleben, so wie zum Beispiel über kleinere Aufgaben/Spiele, welche man ihnen mit auf den Weg gibt.

Eine Aufgabe kann zum Beispiel sein, nach gelben Löwenzahnblüten Ausschau zu halten. Nach einiger Zeit sind keine gelben Löwenzahnblüten mehr da, sondern an deren Stelle die beliebten Pusteblumen.



Warum ist das so? Anhand solcher Beispiele kann man den Kindern sehr gut den Lauf der Natur näher bringen.


Aber auch Rate und Suchspiele sind nicht nur spannend, sondern fördern auch die Beobachtungsgabe. Ein Kind sammelt zum Beispiel im Wald fünf Gegenstände wie Tannenzapfen, Blätter, Zweige eines bestimmten Baumes usw. Die anderen Kinder dürfen sich diese Gegenstände eine Weile anschauen und die Sachen werden anschließend mit einem Tuch verdeckt. Wer weiß noch was alles unter dem Tuch liegt und findet es im Wald wieder?
Aber auch sonst gibt es im Wald und Flur eine Menge zu entdecken, was für Kinder immer ein spannendes Erlebnis darstellt. Im Wald kann man neben vielen Tierarten auch wunderschöne Pilzgeflechte, Moose, Pflanzen und Bäume vorfinden.


Die entdeckten Dinge halte ich dann, wenn möglich, bildlich fest (Pilze, Insekten..). Oder Kinder nehmen Gegenstände wie Tannenzapfen, Hölzer und Blätter mit, um sie dann in Ruhe zu bestimmen, zu untersuchen oder gar zum Basteln zu verwenden.

Auch immer wieder spannend ist es für Kinder, das Alter eines Baumes zu erfahren. Bei gefällten Bäumen kann man einfach die Jahresringe zählen, aber was tut man bei Bäumen die nicht gefällt sind? Man benötigt dazu einfach nur ein Maßband, Zettel und einen Stift. Die Kinder können das Maßband um den Baum legen und diesen  Ausmessen. Die Zahl wird auf dem Zettel notiert und das Ergebnis der Messung einfach durch 5 geteilt und mal 2 genommen und schon weiß man das Alter des Baumes (150 cm : 5=30 x 2=60 Jahre).

Kinder lieben Matsch und davon gibt es nach Regen besonders viel im Wald. Man kann in ihm rum rühren, matschen, bauen oder auch tolle Waldgeister/Kobolde machen: Matsch an einen Baumstamm geworfen und mit Zweigen, Zapfen, Blättern, Moos und Steinen Gesichter geformt, sehen nicht nur toll aus sondern machen den Kindern auch besonders viel Spaß.

Sie sehen anhand der genannten Beispiele, dass die Natur unendlich viele Möglichkeiten bietet, Kinder auf spielerische Weise mit den Zusammenhängen und Gegebenheiten ihrer Umwelt vertraut zu machen.

    

Art und Ziele meiner pädagogischen Arbeit

Eine große Herausforderung und Aufgabe ist die kindgerechte Förderung.
Ich fördere ihr Kind stets spielerisch dem Alter entsprechend, um es nicht zu überfordern. Dies möchte ich in den folgenden Punkten näher erläutern:

Kreativität

Durch basteln und malen, kneten, Matschen lernen die Kinder den Umgang mit verschiedenen Materialien, Farben und Formen. Dabei wird sowohl die Feinmotorik, als auch die Kreativität und Phantasie gefördert.


Bewegung

Viel frische Luft stärkt zum einen die Abwehrkräfte, zum anderen wird dadurch auch die Grobmotorik gefördert.
Dieses kann gut durch gezielte Bewegungsspiele erreicht werden, wie z.B. Parkourlauf, Ballspiele, klettern, hüpfen.


Selbstbewusstsein/Selbstständigkeit

Ich fördere das Selbstbewusstsein sowie die Selbständigkeit vor allem durch ein liebevolles miteinander. Für einander da zu sein, sich gegenseitig zu helfen, zu teilen und auch Kompromisse einzugehen fördern ebenso das Selbstbewusstsein, wie Anerkennung und Lob.
Ich Ermutige die Kinder in ihrem Tun, höre ihnen zu und schenke ihnen meine ganze Aufmerksamkeit.

Durch Verteilung kleinerer Aufgaben wie z.B. den Tisch decken/abräumen fördere ich auch ihre Selbstständigkeit.


Sprache

Durch vorlesen von Geschichten, Reimen und singen von Liedern wird zum einen die Sprache gefördert, zum anderen auch das „zuhören“ gefordert, was auch eine gute Vorbereitung auf die Kindergarten/Schulzeit ist.
Aber auch mit Ratespielen oder Gedächtnisspielen wird bei mir die Sprache als auch die Konzentration gefördert.

 

Ein Beispiel für ein Gedächtnisspiel:

Ich packe meinen Koffer und nehme mit:
Verschiedene Kleidungsstücke und Gegenstände, die in den Reisekoffer gehören, werden genannt und sollen nacheinander von den Teilnehmern wiederholt werden.

 

Ein Beispiel für ein Ratespiel:

Ich sehe etwas, was du nicht siehst und das ist

Ein Ratespiel mit Farben:
Jeder Spieler denkt sich etwas aus, was im Raum zu sehen ist oder was eine Person an sich hat. Es sollten klar sichtbare, aber nicht sofort ins Auge fallende Sachen oder Details sein. Man gibt als Hilfe die „Farbe“ an.

 

Freispiel

Im Freispiel können die Kinder selbst entscheiden mit was, mit wem und wie lange sie spielen möchten. Im Freispiel haben sie die Möglichkeit sich auszuprobieren, lernen sich durchzusetzen, eigene Ideen einzubringen und auch mit anderen gemeinsam umzusetzen. Auch Streitereien, die immer mal entstehen, lernen Kinder selber auszutragen bzw., zu lösen.
Ich mische mich in diesem Spiel nur ein wenn es nötig ist, was dann der Fall ist, wenn etwa beim Streit Gewalt mit ins Spiel kommt oder die Kinder mich um Hilfe bitten. 

 

Regeln und Rituale

Auch wenn es mir wichtig ist, dass sich jedes einzelne Kind frei entfalten kann und somit seine eigene Persönlichkeit entwickeln kann, sollten sie sich dennoch an Regeln und Rituale halten, wie:


-       nach dem Spielen die Sachen wieder gemeinsam wegzuräumen
-       Spielsachen nicht mutwillig zerstören
-       bitte und danke sagen
-       gemeinsames Essen und warten bis alle fertig sind
-       Hände waschen vor und nach dem Essen sowie nach
        dem Toilettengang als auch nach dem Spielen draußen
-       mit anderen Kindern zu teilen
-       Rücksicht nehmen